Bitcoin gilt als Ursprung und Vorbild aller Kryptowährungen und hat nach Ansicht seiner Anhängerschaft einen revolutionären Wandel des Geldwesens eingeläutet. Manche gehen noch einen Schritt weiter und behaupten, das digitale „Selbstmachgeld“ wird Banken überflüssig machen, Staaten entmachten und das Individuum emanzipieren. Aber stimmt das überhaupt? Der Vortrag von Dr. Aaron Sahr (HIS-Hamburg) erläutert, wie Bitcoin funktioniert und ordnet seine Versprechen aus dem Blickwinkel der empirischen Geldforschung kritisch ein.
Aaron Sahr ist Philosoph und Wirtschaftssoziologe und leitet am Hamburger Institut für Sozialforschung die Forschungsgruppe „Monetäre Souveränität". Zuletzt erschienen von ihm "Die monetäre Maschine. Eine Kritik der Finanziellen Vernunft" bei C.H. Beck (2022), im Frühjahr 2026 erscheint "Fake Coins. Digitales Geld und analoge Freiheit" in der Hamburger Edition. Seine Forschungsschwerpunkten leigen u. a. in ökonomischen und soziologischen Geldtheorien, dem Banken- und Kreditsystem sowie in Strukturen und Theorien des Finanzkapitalismus.